Venenthrombose

Was ist eine Venenthrombose?

Als Venenthrombose wird die Bildung eines Blutgerinnsels in einer gesunden oder vorgeschädigten Vene bezeichnet. Die akut auftretende Beinvenenthrombose ist die dramatischste Venenerkrankung, denn sie hat immer das Risiko bzw. die Gefahr einer oft tödlichen Lungenembolie. Außerdem führt diese Erkrankung bei unsachgemäßer Behandlung häufiger zum sogenannten "postthrombotischen Syndrom", einer lebenslangen Folgeerkrankung der Venenthrombose. Die Thrombose des tiefen Beinvenensystems ist meist ein akutes Ereignis. Die sofortige Behandlung durch den Spezialisten ist zwingend notwendig, denn diese verhindert durch rechtzeitige Diagnose und Therapie weitgehend die sonst sich ergebenden Folgen und Gefahren. In allen Venen des Körpers können sich Thrombosen entwickeln, allerdings sind die Venen der Beingefäße und der Beckenregion mit über 90 % aller Thrombosen am häufigsten betroffen. Als Risikofaktoren der Venenthrombose werden drei Große Gruppen unterschieden: - Veränderung der Venenwand - Verlangsamung der Geschwindigkeit des Blutflusses - Veränderung der Zusammensetzung des Blutes Meist tritt eine Thrombose einmalig auf, allerdings muss bei etwa 20 % der Patienten mit einem Wiederauftreten oder besser neuem Auftreten einer weiteren Thrombose in Verlauf von 5 Jahren gerechnet werden.

Was sind die Ursachen einer Thrombose?

Drei Hauptfaktoren als Thromboseursachen lassen sich unterscheiden: - Schädigung der Gefäße: durch Verletzung, Operation, durch Venenkatheter oder Schrittmacherkabel, Venenentzündung oder Venenalterung mit entsprechender Venenschädigung. - Verlangsamung der Blutströmung: allein durch Lagerung (Hochlagerung der Beine, langes Sitzen) fließt das Blut so langsam, dass es zur Thrombose kommen kann. Auch Druck von Außen auf die Venenwand an anatomisch ungünstigen Körperstellen kann Probleme bereiten. Zusätzlich kann die Blutströmung durch Wegfall der "Wadenmuskelpumpe" ungünstig beeinflusst werden: Gips, Schienenverbände oder Nervenschädigungen. - Veränderung der Blutzusammensetzung mit einer gesteigerten Gerinnbarkeit und damit rascheren Thromboseentwicklung: über diesen Mechanismus führen die Antibaby-Pille und das Rauchen häufiger zur Thrombose wie auch erhebliche Gerinnungsdefekte (APC-Resistenz, Protein C und Protein S- Mangel, AT III-Mangel, Antiphopholipidantikörper-Syndrom, etc.). - Veränderung der Blutzusammensetzung mit Blutflussänderung: Eindicken des Blutes durch zu geringe Trinkmenge oder zu intensive Gabe von Entwässerungsmedikamenten, sogenanntes paraneoplastisches Syndrom bei Tumorleiden. Bei jüngeren Menschen sollten insbesondere die Faktoren untersucht werden, die zu einer Veränderung der Blutzusammensetzung führen. Selbst unter Berücksichtigung aller Faktoren kann die Ursache einer Thrombose nicht in jedem Einzelfall gefunden werden, bei etwa jeden dritten Patienten bleibt die Ursache einer Thrombose unklar.

Phlebitis - Thrombose - Postthrombotisches Syndrom (PTS)

Nicht nur chronische, sondern auch akute Venenerkrankungen werden oft nicht erkannt, ungenügend behandelt und in ihrer Bedeutung unterschätzt. Daraus resultieren häufig vermeidbare schwere Dauerschäden und es können auch lebensbedrohliche Zustände wie Lungenembolien entstehen. Auf Grund der enormen Häufigkeit schwerer chronischer Venenschäden, die jederzeit zu erneuten Thrombosen führen können (etwa 12 % der berufstätigen Bevölkerung) und der Verbreitung von Krampfadern (Varikosis) (ca. 70 % der Berufstätigen) sollte jeder Arzt zumindest die Frühsymptome erkennen und den Patienten der richtigen Behandlung zuleiten. Eine klare Unterscheidung in Erkrankungen der oberflächigen und der tiefen Venen ist absolut erforderlich. Bei einer Entzündung der oberflächigen Venen ist der Thrombus (Blutgerinnsel) von Anfang an fest mit der Gefäßwand verbunden, es liegt eine Gefäßwandentzündung, begleitet von einer Gerinnselbildung vor. Eine Emboliegefahr ist glücklicherweise äußerst gering. Nur ein geringfügiger Prozentsatz aller Lungenembolien stammt von oberflächigen Venenentzündungen. Da aber mit zunehmender Ausdehnung einer oberflächlichen Venenentzündung ist aber ein Übergang auf das tiefe Venensystem häufiger möglich, daher sollte die Ausdehnung eines Blutgerinnsels (meist größer als von den klinischen Beschwerden erwartet) bekannt sein und ein weiteres Fortschreiten sollte kontrolliert werden

Thrombose - Was ist passiert?

Das Venensystem drainiert normalerweise die Haut und deren Anhangsgebilde. Eine weitere Funktion ist in der Wärmeregulierung zu sehen. Der Hauptteil (75%) des Blutrücktransportes einer Extremität erfolgt über die tiefen Venen. An Unterarmen und Unterschenkeln sind den Arterien zugeordnet, mehrere Venenpaare angelegt, die zum Teil auch untereinander verbunden sind. Im Oberschenkel- und Oberarmbereich, sowie in der Schultergürtel- und Beckenregion erfolgt der Blutabfluss über eine Hauptvene. Schon aus diesen Gründen haben Verlegungen einzelner Venen oder Venengruppen in verschiedenen Gefäßabschnitten unterschiedliche Folgen. Für den Abfluss besonders kritischer Stellen, sind die Vereinigung der Unterschenkelvenen zur Kniekehlenvene und die Einmündungsstellen der Stammvenen des oberflächlichen Venengeflechtes, der Vena saphena magna und parva. Das Ausmaaß der Rückflussströmung hängt nicht nur von dem Thromboseort, sondern auch von der Geschwindigkeit ab, mit der sich die Thrombose ausbildet, die Gefäßöffnung einengt oder verschließt. Bei plötzlich vollständigen Verschlüssen wird das zurückgestaute Blut und auch die Venendrucksteigerung viel ausgeprägter sein als bei einem zunächst wandständigen Thrombus mit Gefäßteilverlegung, der durch appositionelles Wachstum über Tage oder Wochen zum Verschluss führt, wobei Umgehungsvenen aufgebaut werden können. Damit wird aber nicht nur der Rückstau des Blutes, sondern auch der Austritt von Flüssigkeit in das Gewebe bestimmt. Bei großem Blutrückstau und damit hohem Venendruck wird das Bein dick.

Welche Beschwerden macht eine Thrombose?

Bei akut auftretendem Beinschmerz ist immer an eine Thrombose zu denken. Wichtige weitere Beschwerden können eine einseitige Beinschwellung und eine bläuliche Beinverfärbung durch die Rückflussstörung sein. Aber bei weiteren nicht allen Patienten sind diese Symptome vorhanden. Im Stehen sind die Beschwerden im Normalfall stärker, der bettlägerige Patient hat geringere Beschwerden, so dass eine Thrombose ohne Auftreten von Beschwerden ablaufen kann und sich erst später mit ihren Komplikationen äußert. Häufiger besteht bei einer Thrombose ein Wadenschmerz auf Druck oder bei Hochziehen der Fußspitze, die Wade fühlt sich verfestigt an, die Haut des Bestroffenen Beins kann glatt und gespannt, sowie glänzend und überwärmt sein. Auch bei intensiver Untersuchung eines erfahrenen Untersuchers können die Beschwerden nur Hinweise geben, die Treffsicherheit in der Diagnose liegt nur bei 50%, so dass bei Thromboseverdacht zum sicheren Ausschluss einer Thrombose immer weitere Untersuchungsverfahren herangezogen werden müssen. Dabei ist der bildgebende Ultraschall - insbesondere als farbcodierte Duplexsonographie - der Venendarstellung mit Konrastmitteln (Phlebographie) in vielen Fragestellungen mindestens ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen. Die Prognose von Behandlungsmaßnahmen bei der akuten Thrombose sind von einer frühen Diagnose und einem umgehend raschen Behandlungsbeginn abhängig.

Sind Thrombosen häufig?

Venenthrombosen sind ein relativ häufiges Krankheitsbild, etwa 1000 Personen/Mio. Einwohner erkranken daran. Das Risiko eine Thrombose zu erleiden nimmt mit dem Alter deutlich zu. Auch Frauen haben ein deutlich erhöhtes Thromboserisiko. Im Rahmen von Unfällen und Operationen besteht ohne Thromboseschutzmaßnahmen das höchste Risiko, eine Thrombose zu erleiden. Als Komplikation einer Venenthrombose ereignen sich in Deutschland jedes Jahr trotz intensiver Bemühungen weit mehr als 100 000 Lungenembolien, die weiterhin häufige Todesursache (etwa 25000 - 30000 Tote und damit dritthäufigste Todesursache überhaut, 4x so häufig, häufig, wie die Zahl der Verkehrstoten). Das Lungenembolierisiko ist stark abhängig vom Ort der Thrombose. Während bei Thrombosen im Arm-, Schulter- und Halsbereich eine Lungenembolie selten auftritt, ist das Risiko bei Thrombosen im Bein- und Beckenbereich deutlich höher. Weiteres Risiko einer Thrombose ist im Verlauf über Jahre das Auftreten eines postthrombotischen Syndroms (PTS): so hat jeden fünfte Person nach Thrombose im Verlauf von 5 Jahren, mit dem Auftreten diesem chronischen Krankheitsbild zu rechnen, daher bleibt die bestmögliche Betreuung auch nach Thrombose erforderlich, um die Folgen möglichst gering zu halten.

Behandlung der Venenthrombose!

Die Devise gilt auch hier: je früher erkannt, desto besser behandelt - denn dann stehen alle Behandlungsoptionen offen. Die Thrombose ist eine Notfalldiagnose und braucht eine sofortige Abklärung und Behandlungsbeginn ohne Verzögerung. Sind die ersten Tage ohne Behandlung verstrichen, können die Behandlungsverfahren mit Wiedereröffnung des durch Blutgerinnsel verlegten Gefäßabschnittes, wie Operation oder Auflösung des Thrombus mit Medikamenten (Fibrinolyse oder Thrombolyse) nicht mehr eingesetzt werden. Dann bleibt nur die Behandlung mit Kompressionsverbänden bzw. Kompressionsstrümpfen und die Gabe von Medikamenten, welche die Blutgerinnung beeinflussen - Heparin und Koumarine - um ein weiteres Wachstum der Thrombose und die Entwicklung von akuten Komplikationen, wie z.B. eine Lungenembolie zu verhindern.
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